Prozess um George Floyds Tod: Suche nach unvoreingenommenen Geschworenen stellt Herausforderung dar

Im Gerichtssaal in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota begann am Montag der Prozess gegen den Ex-Polizisten Derek Chauvin wegen des gewaltsamen Mordes an George Floyd. Dabei wurden zunächst potenzielle Jury-Kandidaten auf ihre Unvoreingenommenheit geprüft.

Im Gerichtssaal in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota begann am Montag der Prozess gegen den Ex-Polizisten Derek Chauvin wegen des gewaltsamen Mordes an George Floyd. Am Dienstag wurde dann auch die Auswahl der zwölf-köpfigen Jury eingeleitet.

Dabei verbrachte das Gericht den Tag damit, potenzielle Geschworene über ihre Ansichten gegenüber der Black Lives Matter-Bewegung, ihrer möglichen Besorgnis am Prozess teilzunehmen und eventuellen Vorbehalten über Chauvins Handlungen zu befragen. Der Ablauf der Auswahl erwies sich allerdings als holprig, da es einigen der potentiellen Geschworenen schwer fiel ihre persönlichen Ansichten beiseite zu legen. Einer der am Ende abgelehnten Geschworenen sagte:

"Als Gefängnisse privatisiert wurden, wurden sie zu ihren eigenen privaten Einheiten und begannen, von der Inhaftierung von Menschen zu profitieren. Ich glaube, das hat das System ein wenig gebrochen."

Während im Gerichtssaal die Auswahl der Jury ihren Lauf nahm, trafen sich draußen tausende von Demonstranten um gegen das Ausmaß der Polizei-Gewalt in den USA zu demonstrieren. Die Gründerin der Organisation "Familien unterstützen Familien gegen Polizeigewalt" Toshira Garrawayunterstützen Familien gegen Polizeigewalt.

"George Floyd ist das Gesicht von Hunderten, Hunderten im Bundesstaat Minnesota in den letzten 20 Jahren. Vierhundertsiebzig Morde durch die Strafverfolgungsbehörden. Und nur ein Offizier wurde zur Rechenschaft gezogen."

Da die Geschworenen in den USA eine bedeutende Rolle einnehmen und allein über Schuld und Unschuld eines Angeklagten walten, könnte sich ihre Auswahl bis Ende des Monats hinziehen. Das Hauptverfahren soll demnach erst am 29. März beginnen. Sollte Chauvin für schuldig gesprochen werden, drohen ihm bis zu 40 Jahre Haft.

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