Der stellvertretende Sprecher des Weißen Hauses T.J. Ducklo hat nach einem Skandal um die Einschüchterung einer Journalistin seine Entlassung eingereicht. Am Freitag wurde er zunächst einmal für eine Woche ohne Gehaltsfortzahlung vom Dienst suspendiert. Am Samstag teilte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, dann mit, das Rücktrittsgesuch ihres Assistenten sei angenommen worden. Dies sei in Absprache mit dem Stabschef des US-Präsidenten, Ron Klain, erfolgt:
"Wir bemühen uns, jeden Tag danach zu streben, den vom Präsidenten vorgegebenen Standard zu erfüllen und andere Menschen durch unsere Worte und unser Handeln mit Würde und Respekt, mit Höflichkeit und mit Rücksicht auf Werte zu behandeln."
Ducklo gab seinerseits auf Twitter bekannt, es gebe keine Worte, die sein Bedauern und seine Scham für sein Verhalten wiedergeben könnten. Er habe Worte benutzt, die sich keine Frau hätte anhören sollen. Die Journalistin habe eigentlich nur versucht, ihrem Beruf nachzugehen. Er habe allerdings aus der peinlichen Situation eine Lehre gezogen.
Während einer Pressekonferenz am Freitag hatte sich Psaki wegen des Skandals viele kritische Fragen gefallen lassen müssen. Reporter erinnerten sie an Bidens Ankündigung vor seinem Amtsantritt, jeden auf der Stelle zu feuern, der respektlos mit anderen umgehe. Ducklo sei aber nur für eine Woche suspendiert worden.
Zuvor hatte das Magazin Vanity Fair berichtet, Ducklo habe die Reporterin der Webseite Politico Tara Palmeri aufgefordert, einen Artikel über sein Liebesverhältnis mit der Journalistin des Nachrichtenportals Axios Alexi McCammond nicht zu veröffentlichen. Diese hatte für ihr Medium unter anderem über Bidens Wahlkampagne berichtet. Demnach habe sich Palmeri am 20. Januar, dem Tag der Vereidigung des neuen US-Präsidenten, mit McCammond in Kontakt gesetzt und die Axios-Reporterin um einen Kommentar gebeten. Ducklo habe dann Palmeri angerufen und ihr damit gedroht, ihre Reputation zu vernichten. "Ich werde dich zerstören", soll er gesagt haben. Zwar hatte sich Politico noch am 21. Januar beim Weißen Haus, darunter bei Jen Psaki, über die Drohungen gegen die Journalistin beschwert. Es wurden jedoch keine Maßnahmen getroffen, bevor Vanity Fair über den Fall berichtete.
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