Joe Biden wurde als 46. Präsident der USA vereidigt. Der Oberste Richter John Roberts nahm dem Demokraten den Amtseid vor dem Kapitol in Washington ab. Zuvor war Kamala Harris als Vizepräsidentin des Landes vereidigt worden.
Die Zeremonie am US-Kapitol fand ohne Massenpublikum und unter zuvor ungekannten Sicherheitsvorkehrungen statt. Lediglich Ehrengäste auf der Tribüne – darunter die früheren Präsidenten Bill Clinton, George W. Bush und Barack Obama – waren zugelassen. Anstelle der sonst Hunderttausenden Menschen fanden fast 200.000 Flaggen auf der Freifläche zwischen dem Kapitol und dem Lincoln Memorial Platz, die die fehlenden Besucher repräsentieren sollten.
Als Begründung für die Maßnahmen wurde die Corona-Situation genannt. Doch auch die Angst vor Gewalt rund um die Vereidigung war groß. Das Zentrum der US-Hauptstadt wurde weiträumig abgeriegelt. Neben zahlreichen Polizisten in Washington waren Tausende Mitglieder der Nationalgarde im Kapitol im Einsatz.
Nach derzeitiger Lage kann Biden bei der Umsetzung seiner geplanten Vorhaben auf die Unterstützung des Kongresses bauen, wo sich seine Demokraten zuletzt die Kontrolle beider Kammern sicherten. Trump war bereits am Morgen aus Washington abgereist. Er ist der erste Amtsinhaber seit 1869, der nicht an der Zeremonie seines Nachfolgers am Kapitol teilnahm. Trumps bisheriger Stellvertreter Mike Pence und dessen Ehefrau Karen waren dagegen vor Ort.
In seinem ersten Tweet als US-Präsident kündigte Biden an, bereits heute noch Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie einzuleiten. Wörtlich erklärte er:
"Es gibt keine Zeit zu verlieren, wenn es darum geht, die Krisen anzugehen, mit denen wir konfrontiert sind. Deshalb gehe ich heute ins Oval Office, um mich sofort an die Arbeit zu machen und mutige Maßnahmen und sofortige Hilfe für amerikanische Familien zu beschließen."
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(rt/dpa)