Wall Street Journal: Donald Trump erwägt Gründung von "Patriot Party"

Donald Trump hat Berichten zufolge Pläne über die Gründung einer neuen politischen Vereinigung, der sogenannten Patriot Party, diskutiert. Dieser Schritt könnte die bereits gespaltene Republikanische Partei weiter umkrempeln.

Der scheidende US-Präsident Donald Trump soll mit mehreren Beratern und engen Vertrauten über die Idee für eine neue politische Partei diskutiert haben. Das berichtete das Wall Street Journal am Dienstag unter Berufung auf "Menschen, die mit der Angelegenheit vertraut sind".

Der nicht bestätigte Bericht erschien zu einem Zeitpunkt, in dem der noch amtierende US-Präsident mit republikanischen Spitzenpolitikern über seinen Umgang mit dem sogenannten Sturm des Kapitols streitet, der am 6. Januar stattfand. Bei der Aktion stürmte eine Menschenmenge von Trump-Anhängern die Hallen des US-Kongresses, um gegen die Wahlergebnisse der US-Präsidentschaftswahl 2020 zu protestieren. Bei den darauffolgenden Zusammenstößen mit den Ordnungshütern kam es zu Verletzten und Toten.

Senatsmehrheitsführer und Republikaner Mitch McConnell beschuldigte Trump am Dienstag der "Provokation" der Randalierer, während er darauf bestand, dass "der Mob mit Lügen gefüttert wurde", und bezog sich dabei auf Trumps wiederholte Behauptungen über den Wahlbetrug vonseiten der Demokraten.

Trotz der Streitigkeiten mit der Führung der Republikanischen Partei halten die einfachen Parteimitglieder weitgehend an ihrer Unterstützung für Trump fest. Jüngste Umfragen zeigen, dass mehr als 80 Prozent der republikanischen Wähler sich sowohl gegen die Anschuldigungen als auch das Amtsenthebungsverfahren gegen den noch amtierenden US-Präsidenten in Bezug auf die Unruhen in Washington, DC aussprechen.

Obwohl das Wall Street Journal feststellte, dass es nicht klar sei, wie ernst es dem US-Präsidenten in Bezug auf die neue Partei ist, stellte es fest, dass Trump selbst öffentlich noch keine entsprechenden Pläne verkündet habe. Er hätte jedoch angedeutet, dass in den kommenden Tagen eine neue Verkündung erfolgen könnte, als er in seiner Abschiedsrede am Dienstag erklärte, dass "die Bewegung, die wir begonnen haben, erst am Anfang" sei. In einer Rede Anfang des Jahres sagte er bereits einige ähnliche Dinge, doch in beiden Fällen ließ er eine Mehrdeutigkeit seiner Aussagen stehen.

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