Zwölf von 25.000 US-Nationalgardisten wurden von der Inaugurationsfeier für Joe Biden abkommandiert, nachdem ihre angeblichen Verbindungen zu rechtsextremen Milizgruppen entdeckt wurden und sie teils "extremistisches" Material online verbreitet hatten. Das teilten zwei Militär- und Geheimdienstquellen der Associated Press(AP) am Dienstag mit.
Laut dem kommissarischen Verteidigungsminister der Vereinigten Staaten Chris Miller fand das Pentagon während der Überprüfung jedoch keine Beweise für eine "Insider-Gefahr" für die Biden Zeremonie. Die anonym gebliebenen Beamten bestätigten gegenüber AP, dass die abgezogenen Nationalgardisten keine Bedrohung für Biden darstellten. Das FBI soll mit der Durchführung von "Namensprüfungen" der Mitglieder der US-Nationalgarde zusätzlich zu der Überprüfung durch das Pentagon beauftragt worden sein.
Der Chef der US-Nationalgarde Daniel Hokanson bestätigte, dass zwölf Mitglieder der Nationalgarde nach Hause geschickt wurden. Er wies darauf hin, dass nur zwei von ihnen wegen "unangemessener Kommentare oder Texte im Zusammenhang mit der Amtseinführungszeremonie" abkommandiert worden seien. Die anderen zehn seien wegen "Sicherheitsrisiken" im Zusammenhang mit möglichen früheren kriminellen Aktivitäten entfernt worden.
Der Secret Service schickte ein Memo an alle 25.000 Mitglieder der US-Nationalgarde, die für die Sicherung der Zeremonie eingesetzt werden. Darin wurden sie daran erinnert, dass sie keine "Standorte, Bilder oder Beschreibungen bezüglich laufender Operationen oder der sensiblen Orte, die sie schützen" online teilen sollen. Die Behörde beklagt, dass es bei der Nationalgarde einen "Aufschwung" gegeben habe, Details ihrer Einsätze online zu teilen.
Die Sicherheitsvorkehrungen für die Zeremonie am Mittwoch wurden nach dem Eindringen in das Kapitol am Anfang des Monats drastisch erhöht. Während der Vorfälle am 6. Januar kamen fünf Menschen zu Tode. Sowohl Teilnehmer der Aktion als auch Beobachter machten später darauf aufmerksam, dass es zum Zeitpunkt des Eindringens in das Kapitol eine (zu) geringe Polizeipräsenz in dem Gebäude gab. Andere wiesen auf zahlreiche Aufnahmen hin, die zeigen, dass die Polizei des Kapitols sogar die Demonstranten in das Gebäude hineinließ.
Die Situation im Gebäude wurde dann jedoch bald gewalttätig, was zum Tod der Demonstrantin Ashli Babbitt und des Polizisten Brian Sicknick führte. Der damalige Chef der Polizei des Kapitols, Steven Sund, trat kurz nach den Ausschreitungen selbst von seinem Amt zurück.
Präsident Donald Trump wurde danach zum ersten Präsidenten in der US-Geschichte, gegen den sogar zweimal ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet wurde, da das Repräsentantenhaus ihn persönlich nach den Ereignissen für das Schüren eines "Aufstands" im Kapitol verantwortlich machte, obwohl es Beweise dafür gibt, dass die Demonstranten bereits einen Sturm auf das Gebäude planten, bevor er vor dem Weißen Haus zu ihnen sprach.
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