Medienbericht: Trump will sich angeblich vorzeitig zum Wahlsieger erklären

Einem Medienbericht zufolge plant Präsident Donald Trump, sich im Falle eines Vorsprungs in der Wahlnacht noch vor dem Ende der Stimmenauszählung zum Sieger zu erklären. Trump dementierte den Bericht, betonte jedoch, dass ein Ergebnis in der Wahlnacht feststehen müsse.

Das Nachrichtenportal Axios vermeldete am Sonntag unter Berufung auf drei ungenannte Quellen, dass Trump gegenüber Vertrauten Pläne offenlegte, sich im Falle eines Vorsprungs in der Wahlnacht womöglich noch vor dem Ende der Stimmenauszählung zum Sieger zu erklären. Dies solle auch dann gelten, wenn das Ergebnis der Wahlmänner aufgrund einer größeren Anzahl ungezählter Stimmen ausbliebe. 

Trump dementierte den Bericht, fügte jedoch hinzu, dass er eine Auszählung von Stimmen nach der Wahlnacht als "furchtbare Sache" ansehe. Er forderte, dass ein Ergebnis noch in der Wahlnacht feststehen müsse, und drohte zugleich mit dem Hinzuholen von Anwälten, wenn dies nicht der Fall sei.

Wenige Tage vor der Wahl wendet Trump seine Aufmerksamkeit den sogenannten Swing States zu. Diese sind für den Wahlsieg eines jeden Kandidaten entscheidend, da in diesen Bundesstaaten ein Wahlsieg beider Parteien möglich ist. Der Wahlsieg soll in diesem Jahr laut Umfrage-Experten vor allem von dem Bundesstaat Pennsylvania abhängen, in dem Joe Biden momentan in Führung liegt. Eine Stimmauszählung nach der Wahlnacht sieht Trump für diesen Bundesstaat durchaus kritisch.

Wir wollen kein Pennsylvania, wo sie einen politischen Gouverneur haben, einen sehr parteiischen Mann. (…) Wir wollen nicht in der Position sein, jeden Tag sehen zu müssen, wie Stimmzettel eingehen. Lasst uns schauen, ob wir noch doch noch 10.000 Stimmzettel finden können.

Pennsylvania wird derzeit von dem demokratischen Gouverneur Thomas Wolf regiert. Zahlreiche Prognostiker sagen, dass Trump in der Wahlnacht in Pennsylvania wahrscheinlich vor Biden liegen wird. Das endgültige Ergebnis könnte sich jedoch aufgrund von Briefwahlzetteln, die nach der Wahlnacht eingehen und ausgezählt werden, zugunsten der Demokraten ändern. 

Trumps Wahlkampfteam soll darüber hinaus planen, alle nach dem 3. November eingegangenen Briefwahlzettel – die nach Trumps Ansicht die Demokraten begünstigen – als Beweis für Wahlbetrug zu deuten. Der Präsident hatte sich in den vergangenen Wochen vermehrt skeptisch gegenüber der Briefwahl geäußert und lehnt eine Auszählung der Wahlzettel nach der Wahlnacht strikt ab.

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