Schwarze Ex-Konzessionsinhaber verklagen McDonald's wegen Diskriminierung

Über 50 schwarze frühere Konzessionsinhaber von McDonald's-Restaurants in den USA haben den Fast-Food-Konzern wegen Diskriminierung verklagt. Die Kläger werfen der Schnellrestaurantkette vor, ihnen schlechtere Bedingungen gegeben zu haben als weißen Franchisenehmern.

Eine Gruppe von 52 schwarzen ehemaligen McDonald's-Franchisenehmern hat gegen die Schnellrestaurantkette wegen Diskriminierung geklagt. Die Kläger, die in den letzten zehn Jahren mehr als 200 Restaurants betrieben haben, fordern von dem Fast-Food-Konzern eine Entschädigung in Höhe von einer Milliarde US-Dollar.

Sie werfen der McDonald's-Leitung vor, man habe sie unter anderem gedrängt, ihre Filialen in Gegenden mit niedrigem Umsatz, aber höheren Betriebskosten zu öffnen. Außerdem seien kleinere, von schwarzen Inhabern geführte Franchise-Restaurants öfter und zu ungünstigeren Zeiten als größere Restaurants inspiziert worden. Mit dieser Taktik habe McDonald's die Kläger um ihre Wachstumschancen gebracht und sie in die Schulden getrieben.

Aus den Gerichtsunterlagen geht zudem hervor, dass die Zahl der schwarzen Konzessionsinhaber seit dem Jahr 1998 von 377 auf 186 gefallen ist. Die Kläger betonen, McDonald's bekenne sich zwar öffentlich zu einer Gleichbehandlung von Afroamerikanern, die Ideale des Unternehmens stünden aber im Widerspruch zu seinem Handeln.

In einer Stellungnahme an US-Medien weist McDonald's die Vorwürfe zurück:

Wir sind uns sicher, dass die Tatsachen zeigen werden, wie sehr wir bei McDonald's der Diversität und der Gleichbehandlung verpflichtet sind.

Das ist nicht der einzige Prozess, in den die Schnellrestaurantkette derzeit involviert ist. Der Fast-Food-Konzern hat Anfang August den wegen einer Romanze am Arbeitsplatz entlassenen Firmenchef Steve Easterbrook verklagt. McDonald's wirft ihm vor, auch weitere Beziehungen in der Firma gehabt und darüber gelogen zu haben. Das Unternehmen will das millionenschwere Abfindungspaket rückgängig machen, das Easterbrook bei der Kündigung im November noch bekommen hat.

Nach Angaben von McDonald's soll eine der Beschäftigten des ehemaligen Firmenchefs während der Beziehungen ein Aktienpaket im Wert von mehreren Hunderttausend Dollar gebilligt bekommen haben. In vielen börsennotierten US-Konzernen gelten strenge Regeln für Affären am Arbeitsplatz, so auch bei McDonald's. Dem britischen Manager, der geschieden ist und drei Kinder hat, ist es nach seinem Postenantritt im März 2015 übrigens gelungen, Kunden und Marktanteile zurückzugewinnen. 

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(rt/dpa)