Kanada verspricht Vergeltung für Trumps Zölle auf Aluminium

Kanada hat mit einer Retourkutsche gegen den US-Protektionismus gedroht, nachdem US-Präsident Donald Trump ein Zoll von zehn Prozent auf kanadische Aluminiumimporte erhoben hatte. Die Gegenmaßnahmen würden "schnell" folgen, heißt es nun aus Ottawa.

Während einer Rede in Ohio am Donnerstag kündigte US-Präsident Donald Trump Zölle von zehn Prozent auf Aluminiumimporte aus Kanada an und beharrte darauf, dass die kanadischen Produzenten die Vereinigten Staaten mit Exporten überschwemmt und "all unsere Aluminium-Arbeitsplätze" getötet hätten. Er fügte hinzu, dass es zur Verteidigung der US-Industrie "absolut notwendig" sei, die im vergangenen Jahr aufgehobenen Zölle wiedereinzuführen.

Dieser Schritt löste eine direkte Reaktion aus Ottawa aus, wobei die stellvertretende Premierministerin Chrystia Freeland erklärte, dass dies den Schmerz, der den Arbeitnehmern und der regionalen Wirtschaft durch die Corona-Krise auferlegt wurde, nur noch verstärken würde. Sie versprach, dass ihr Land ebenso wie im Jahr 2018, als die Trump-Regierung erstmals Abgaben auf kanadische Metalleinfuhren erhob, zurückschlagen werde. Freeland sagte in einer Erklärung, in der sie die US-Zölle als "ungerechtfertigt und inakzeptabel" verurteilte:

Als Reaktion auf die US-amerikanischen Zölle beabsichtigt Kanada, rasch Gegenmaßnahmen im Dollar- für-Dollar-Verhältnis zu ergreifen.

In der Zeit einer globalen Pandemie und einer Wirtschaftskrise sind das Letzte, was kanadische und US-amerikanische Arbeitnehmer brauchen, neue Zölle, die die Kosten für Hersteller und Verbraucher erhöhen, den freien Handelsverkehr behindern und die Wirtschaft der Provinzen und US-Bundesstaaten schädigen.

Das erneute Gerangel um Zölle entsteht nur wenige Wochen, nachdem ein neuer Handelspakt zwischen Kanada, Mexiko und den USA in Kraft trat, etwa zwei Jahre nach seiner Unterzeichnung am Rande des G20-Gipfels im Jahr 2018. Obwohl das Abkommen darauf abzielte, die Handelsbeziehungen zwischen den drei Nachbarn zu glätten, bleiben unlösbare Meinungsverschiedenheiten bestehen, wie die Ankündigung von Zollduellen am Donnerstag zeigte.

Kurz nach der Trump-Rede in Ohio kündigte seine Regierung zwei Executive Orders an, die auf US-Geschäftstransaktionen mit zwei chinesischen Technologiefirmen abzielen und internationale Handelsstreitigkeiten innerhalb weniger Stunden an mehreren Fronten eskalieren ließen.

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