"Die Todesstrafe! Er hat viele getötet und schwer verwundet. Gerechtigkeit!" twitterte der US-Präsident. Zuvor hatte er die Entscheidung des Berufungsgerichts, die Todesstrafe wieder aufzuheben, als "lächerlich" bezeichnet.
Zarnajew, der an der Durchführung des Bombenanschlags von 2013 beteiligt war, bei dem drei Menschen ums Leben kamen und über 260 verletzt wurden, wurde 2015 zum Tode verurteilt. Sein Anwalt argumentierte jedoch vor dem Berufungsgericht erfolgreich, dass die Höchststrafe, die seinem Mandanten zugesprochen wurde, das Ergebnis eines unfairen Prozesses gewesen sei. Er behauptete, dass die Geschworenen aufgrund der Aufmerksamkeit, die dem Fall in den Medien zuteil wurde, gegenüber Zarnajew voreingenommen gewesen seien.
Zarnajew steht nun ein weiterer Prozess bevor, um zu entscheiden, ob er hingerichtet oder für den Rest seiner Tage in einer Gefängniszelle eingesperrt bleiben wird.
"Nur um es kristallklar zu sagen. Dschochar wird für den Rest seines Lebens im Gefängnis bleiben, wobei die einzige verbleibende Frage ist, ob die Regierung sein Leben durch seine Hinrichtung beenden wird", schrieb das Gericht nach der Bekanntgabe der Entscheidung am Donnerstag.
Bereits am Freitag hatte Trump auf die Entscheidung des Berufungsgerichts, den Fall Zarnajew zur Wiederaufnahme des Verfahrens an ein unteres Gericht zurückzuverweisen, reagiert und seine Besorgnis darüber zum Ausdruck gebracht, dass sich der Rechtsstreit über Jahre hinziehen könnte.
"Darüber werden sie also noch lange streiten. Das ist lächerlich. Stellen Sie sich das vor. Es ist lächerlich", sagte Trump bei einem Wahlkampfstopp in Florida.
Während einer Vernehmung durch die Polizei sagte Zarnajew, der zum Zeitpunkt des von ihm geplanten und mit seinem älteren Bruder Tamerlan ausgeführten Anschlags 19 Jahre alt war, dass die Bombe während des Boston Marathon der erste einer ganzen Angriffswelle hätte sein sollen.