Pompeo: "Wir sind spät dran in der Arktis, werden aber dennoch Erfolg haben"

Die USA sind bei der Etablierung in der Arktis spät dran. Sie liegen deutlich hinter Russland und China zurück, bedauert US-Außenminister Mike Pompeo in einem Interview. Seiner Meinung nach werde es Washington aber gelingen, sich in der Region zu behaupten.

Washington und seine Verbündeten seien zu langsam gewesen, um auf die russische und chinesische Expansion in der Arktis zu reagieren. Darauf wies US-Außenminister Mike Pompeo hin. Dennoch werde es den USA gelingen, dort Fuß zu fassen, glaubt er. Am Mittwoch sagte Pompeo dem dänischen öffentlichen Rundfunk DR:

Ich denke, wir waren alle ein bisschen naiv, den Russen und Chinesen dabei zuzusehen, wie sie dort ihre Interessen mit zunehmender Aggression vertreten. Wir sind ein bisschen spät dran. Das ist in Ordnung, ich war schon öfter zu spät auf Partys und hatte eine tolle Zeit. Wir werden Erfolg haben.

Die Expansion in die Arktis steht in den USA schon seit geraumer Zeit auf der Tagesordnung, wobei sich die Arbeit in diese Richtung unter der Trump-Regierung intensivierte. Tatsächlich sorgte US-Präsident Donald Trump international für Spott, nachdem er im vergangenen Jahr die Idee äußerte, Grönland von Dänemark abzukaufen. Die Insel liegt fast vollständig jenseits des nördlichen Polarkreises.

Bereits im Juni ordnete der US-Präsident den Bau einer arktischen Eisbrecherflotte an, um die US-amerikanischen Interessen sowohl in der Arktis als auch in der Antarktis zu schützen. Die Flotte soll bereits im Jahr 2029 einsatzbereit sein.

Die USA haben derzeit nur einen schweren Eisbrecher, die USCGC Polar Star, und einen mittleren Eisbrecher, die USCGC Healy in ihrem Bestand. Die Polar Star wurde in den 1970er-Jahren gebaut und nähert sich rasch dem Ende ihrer Einsatzfähigkeit.

Russland räumt der Entwicklung der arktischen Region bereits seit Jahrzehnten Vorrang ein, was kaum überrascht, da weite Teile seines Territoriums jenseits des Polarkreises liegen. Moskau unterhält eine große Flotte konventioneller und nuklearer Eisbrecher. Es ist die einzige Nation, die über solche Schiffe verfügt.

Die Eisbrecher werden sowohl für militärische als auch für zivile Zwecke eingesetzt, für einen ununterbrochenen Warenfluss über die arktische Handelsroute, die an Russlands Nordküste entlangführt. In den vergangenen Jahren hat die Bedeutung dieser sogenannten Nordostpassage deutlich zugenommen. Sie ist zu einer Hauptverkehrsroute für den Handel mit Flüssiggas geworden, das hauptsächlich nach Südasien, einschließlich des chinesischen Marktes, geliefert wird.

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