"Ich könnte die Finanzierung kürzen": Trump drängt Schulen zur Wiedereröffnung im Herbst

US-Präsident Donald Trump droht Schulen mit einer Kürzung der Finanzierung, falls sie im Herbst pandemiebedingt geschlossen bleiben. In den USA sind inzwischen drei Millionen COVID-19-Fälle gemeldet. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen steigt seit Mitte Juni erneut.

"In Deutschland, Dänemark, Norwegen, Schweden und vielen anderen Ländern werden Schulen ohne Probleme geöffnet. Die Demokraten denken, dass es für sie politisch schlecht wäre, wenn US-Schulen vor den Wahlen im November geöffnet würden", twitterte Trump am Mittwoch und fügte hinzu, dass er "die Finanzierung kürzen könnte", falls Schulen sich weigern, wieder zu öffnen.

Die vier vom US-Präsidenten erwähnten Länder verzeichnen jedoch bei den Infektionen eine abflachende Kurve und weisen allgemein eine sinkende Zahl bei den wöchenlichen Neuinfektionen auf. Die USA hingegen haben den Höhepunkt der Pandemie noch nicht erreicht, so der leitende Epidemiologe des Landes, Dr. Anthony Fauci. Er sagte am Dienstag, das Land stecke "noch bis zum Knie" in der ersten Welle der VOVID-19-Epidemie. Grund dafür seien Versäumnisse der Regierung, die keine angemessenen Sicherheitsmaßnahmen ergriffen habe, um die Ausbreitung des Virus unter Kontrolle zu halten, fügte Fauci hinzu.

Trump drängt die Regierungen der US-Bundesstaaten schon seit einiger Zeit, die Schulen zu öffnen. "Was wir tun wollen, ist, unsere Schulen zu öffnen", sagte er am Dienstag und fügte hinzu: "Wir wollen, dass sie im Herbst schnell und schön geöffnet werden." Der Versuch, die Schulen wieder zu öffnen, stößt auf Widerstand, da das Coronavirus in überfüllten Innenräumen eine erhöhte Übertragungsrate aufweist.

Die USA erreichten am Mittwoch drei Millionen bestätigte COVID-19-Fälle. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen steigt seit Mitte Juni an und erreichte am Freitag einen Rekordstand von 57.209.

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