Video beweist Unschuld: Anklage gegen US-Studenten wegen Angriff auf Polizei fallen gelassen

Ein Student, der beschuldigt wurde, während eines Protestes in Philadelphia einen Polizisten angegriffen zu haben, konnte nun durch ein Video entlastet werden. Das Filmmaterial, das diesen Vorfall dokumentiert, zeigt, wie Beamte mit Schlagstöcken auf die Demonstranten losgehen.

Laut seines Anwalts Emmett Madden wurden am Mittwoch alle Anklagepunkte gegen den 21-jährigen Studenten Evan Gorski fallen gelassen, nachdem sich die Staatsanwaltschaft das Video der Konfrontation mit der Polizei angesehen hatte.

Die Polizei hat gelogen. Es war ein Protest gegen die Brutalität der Polizei, und dann stellt die Polizei meinen Klienten als gewalttätig dar und versucht, ihn eines Verbrechen zu beschuldigen, das er nicht begangen hat", sagte Madden.

Laut des Anwalts sei Gorski beschuldigt worden, einen Beamten von seinem Fahrrad gestoßen und ihm dabei die Hand gebrochen zu haben. Die Aufnahmen vom Protest am Montag belegen nichts dergleichen. Stattdessen sieht man Gorski – mit einem Eagles-Trikot und einem Pferdeschwanz – wie er kurz versucht, den Beamten von einem anderen Demonstranten wegzuziehen.

Dies veranlasst augenscheinlich den Polizisten dazu, mit dem Schlagstock auf den Studenten einzuschlagen. Er versucht offensichtlich, ihn am Kopf zu treffen, woraufhin das Aufprallen des Schlagstocks zu hören ist. Dann wird Gorski gepackt, zu Boden gebracht und verhaftet.

Matthew VanDyke, der die Begegnung filmte, sagte gegenüber lokalen Medien, dass die Demonstranten an diesem Tag friedlich geblieben seien. Sie wären allerdings verunsichert gewesen über die Aufforderung der Beamten, sich zu zerstreuen, ohne zu wissen, wohin sie gehen sollten.

Sie fingen an die Leute zu schlagen. Es war eine bizarre Eskalation der Gewalt, die aus dem Nichts kam. Die Polizei ist einfach durchgedreht", sagte VanDyke, ein ehemaliger Dokumentarfilmer.

Ein Sprecher des Philadelphia Police Departments, Sekou Kinebrew, lehnte es ab, sich zu der Verhaftung zu äußern. Er betonte jedoch, dass die Abteilung für innere Angelegenheiten den Vorfall untersucht und fügte hinzu, dass "die Angemessenheit der angewandten Methode in diese Untersuchung einbezogen werde".

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