Opfer der Pandemie? George Floyd war mit Coronavirus infiziert

Der bei einem Polizeieinsatz in den USA getötete George Floyd war Coronavirus-positiv. Das geht aus dem Autopsiebericht hervor, der zwischen der Infektion und dem Tod des Mannes keinen Zusammenhang sieht. Trotzdem dürfte Floyd als Opfer der Pandemie gezählt werden.

Der im Zuge eines brutalen Polizeieinsatzes am Montag vergangener Woche im US-amerikanischen Minneapolis getötete Afroamerikaner George Floyd war mit dem Coronavirus infiziert. Das ergab die am Tage nach dem Tod durchgeführte Autopsie des Mannes.

Unter Berufung auf die Autopsie erklärte die Staatsanwaltschaft, dass der brutale Polizeieinsatz zu Floyds Tod geführt hatte. Ein Polizist in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota hatte sein Knie fast neun Minuten lang in den Nacken des am Boden liegenden Floyd gedrückt und Bitten des Mannes, ihn atmen zu lassen, ignoriert.

Zuvor war der 46-Jährige festgenommen worden, weil er verdächtigt wurde, in einem Lebensmittelgeschäft mit einem gefälschten 20-Dollar-Schein bezahlt zu haben. Floyds Tod löste eine bis heute andauernde Protestwelle aus, die zum Teil von gewalttätigen Ausschreitungen begleitet wird.

Der am Mittwochabend veröffentlichte Autopsiebericht stellt als Todesursache einen Herz-Kreislauf-Stillstand infolge von Druck auf den Nacken fest. Laut des Gerichtsmediziners litt Floyd außerdem an Herzerkrankungen und Bluthochdruck. In seinem Körper wurden die Drogen Methamphetamin und Fentanyl festgestellt. Die Corona-Infektion stand laut Bericht nicht in Zusammenhang mit seinem Tod. Sie sei bereits Anfang April festgestellt worden, Floyd sei aber höchstwahrscheinlich symptomfrei gewesen.

Dennoch dürfte Floyd aufgrund der üblichen Zählweise als Opfer der Corona-Pandemie erfasst werden, obwohl er nicht an dem Virus starb, sondern mit dem Virus.

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