US-amerikanische Tech-Giganten wie Google, Amazon und Microsoft bieten chinesischen Unternehmen, die in der berüchtigten "US-Entity-List" aufgeführt sind, Webdienste an. Darauf wies das britische Technologieforschungsunternehmen Top10VPN hin. Das auf digitalen Datenschutz und Sicherheit spezialisierte Unternehmen erklärte in einem kürzlich veröffentlichten Bericht:
Trotz der Bemühungen der Trump-Regierung, den US-amerikanischen und den chinesischen Technologiesektor zu entkoppeln, zeigt die fortgesetzte Präsenz US-amerikanischer Unternehmen in einer diskreteren Umgebung, dass die Zusammenarbeit zwischen den beiden weiterhin besteht.
Top10VPN behauptet, dass die Technologiekonzerne weiter die "Kern-Webdienste" zur Verfügung stellen, die erforderlich sind, um Webseites zu betreiben. Einschließlich Web- und E-Mail-Hosting und auch Content-Delivery-Netzwerke (CDNs), die es einem Benutzer ermöglichen, Daten schneller herunterzuladen. Diese Dienste wurden nicht nur für die auf der schwarzen Liste stehenden chinesischen Unternehmen bereitgestellt, sondern auch für "andere höchst umstrittene Überwachungsfirmen auf der ganzen Welt". Top10VPN wörtlich:
US-Firmen arbeiten nicht nur mit umstrittenen chinesischen Firmen zusammen, sie helfen auch der berüchtigten NSO Group sowie 16 weiteren Firmen, die mit Anschuldigungen in Verbindung mit Menschenrechtsverletzungen konfrontiert waren, online zu bleiben.
Google unterstützt neun dieser Unternehmen, während Amazon und Microsoft Dienstleistungen für sieben beziehungsweise vier Unternehmen erbringen, heißt es. Nicht alle von ihnen stehen auf der berüchtigten schwarzen Liste, doch alle drei Technologiekonzerne arbeiten mit mindestens zwei solcher Firmen zusammen.
Beispielsweise stellen Amazon und Google Webdienste für Dahua Technology und Hikvision bereit, die weltweit größten Hersteller von Videoüberwachungsprodukten, denen Washington Menschenrechtsverletzungen vorwirft und deshalb unter Restriktionen stellte. Darüber hinaus soll Hikvision angeblich Facebook- und Twitter-CDNs nutzen. In der "US-Entity-List" angeführte chinesische KI-Giganten wie SenseTime und Megvii nutzen Berichten zufolge E-Mail-Hostingdienste von Microsoft.
Im Oktober wurden neben Huawei etwa 28 chinesische KI-Firmen in die "US-Entity-List" aufgenommen, was US-amerikanische Firmen im Wesentlichen daran hindert, mit ihnen Geschäfte zu machen. Die Trump-Regierung behauptet, die Firmen seien "in Menschenrechtsverletzungen und Missbräuche bei der Durchführung von Chinas Kampagne der Unterdrückung, der willkürlichen Massenverhaftungen und der High-Tech-Überwachung" gegen Uiguren und andere ethnische Minderheiten in der Region Xinjiang verwickelt. China dementierte die Anschuldigungen und erklärte, dass Washington die Liste als Instrument nutze, "um sich bewusst in die inneren Angelegenheiten Chinas einzumischen".
Beweise für diese und weitere Anschuldigungen bleibt Washington weiterhin schuldig.
Die schwarze Liste wurde seither erweitert, wobei die letzte Ergänzung am Freitag erfolgte. Mehr als 30 chinesische Firmen und Institutionen wurden neu aufgenommen, wobei das US-Handelsministerium seine Aktionen mit derselben Begründung rechtfertigte wie bereits im Oktober.
Angesichts der zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China, die Besorgnis über die Zukunft ihres im Januar abgeschlossenen Handelsabkommens auslösen, drohte Peking damit, US-amerikanischen Technologiekonzernen wie Apple und Qualcomm Beschränkungen aufzuerlegen. Die Drohung erfolgte, nachdem Washington beschloss, Huawei von einem seiner Anbieter ausländischer Chiptechnologie abzuschneiden.
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