Jährlich 400 Verdachtsfälle von Scheinehen in Deutschland

Deutsche Behörden haben in den vergangenen Jahren jährlich etwa 400 Verdachtsfälle von Scheinehen aufgedeckt. Ziel war es dabei, einem Ausländer ein Visum oder eine Aufenthaltserlaubnis für Deutschland zu verschaffen. Wie die Bundesregierung in einer Antwort auf eine AfD-Anfrage mitteilte, wurden im Jahr 2018 von der Bundespolizei 34 Fälle registriert, bei denen der Verdacht der Scheinehe "zum Zwecke des Erschleichens eines Aufenthaltstitels" im Raum stand.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt, dass im Jahr 2017 bundesweit 202 Fälle von Eheschließungen bekannt wurden, durch die ein Ausländer eine Aufenthaltserlaubnis oder eine Niederlassungsbefugnis erlangen wollte. In 191 weiteren Fällen stellte sich heraus, dass jemand aufgrund einer Scheinehe ein Visum erhalten hatte. Im Jahr 2016 waren 408 Fälle aufgedeckt worden. Die Kriminalstatistik für 2018 ist noch nicht veröffentlicht.

Wie aus der Antwort der Bundesregierung weiter hervorgeht, beteiligt sich die Bundespolizei zusammen mit den Sicherheitsbehörden anderer EU-Staaten, der Schweiz und Serbiens aktuell an der Operation "Bride". Ziel dabei ist die Zerschlagung organisierter krimineller Banden, die Scheinehen vermitteln. Die Operation läuft seit dem Jahr 2017. Die Bundespolizei beteiligt sich nach eigenen Angaben erst seit 2019 an dieser Maßnahme, die aktuell unter portugiesischer Leitung steht. (dpa)

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