Japan verschärft Gesetze zum Schutz der Kinder gegen Elterngewalt

Am Dienstag hat das japanische Kabinett eine Gesetzänderung zur Verhütung von Kindesmissbrauch und Gewaltanwendung gegen Kinder zu Erziehungszwecken genehmigt. Die Maßnahme folgte auf die landesweite beispiellose Welle der Gewalttaten gegen Minderjährige, die unter anderem zum Tod eines zehnjährigen Mädchens geführt hatte.

Mia Kurihara wurde im vergangenen Monat im Badezimmer ihres Elternhauses in der Stadt Chiba tot aufgefunden, nachdem zahlreiche Hilferufe des Mädchens von lokalen Behörden ignoriert worden waren, schreibt  The Japan Times. Die Ermittler geben dem Vater des Kindes die Schuld an dessen Tod, der seine Tochter systematisch misshandelt haben soll. Nach der Verabschiedung des Gesetzentwurfs im Parlament wird es Eltern, Pflegeeltern und Sozialarbeitern untersagt, ihren Kindern und Schutzbefohlenen gegenüber körperliche Gewalt zu Zwecken der Erziehung anzuwenden.  

Statistischen Angaben zufolge fielen im vergangenen Jahr insgesamt 1.380 Kinder zum Opfer häuslicher Gewalt, darunter wurden 1.095 körperlich misshandelt und 226 sexuell missbraucht.

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