Venezolanische Behörden setzten Reporter Billy Six auf freien Fuß

Nach vier Monaten Haft haben die venezolanischen Behörden den deutschen Journalisten Billy Six unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt. Er muss sich alle 15 Tage bei den Behörden melden und darf in den Medien nicht über seinen Fall sprechen, teilten die venezolanische Nichtregierungsorganisation Espacio Público und die Pressegewerkschaft SNTP am Freitag mit.

Der Journalist war Mitte November in Venezuela festgenommen worden. Er war in dem berüchtigten Geheimdienstgefängnis El Helicoide in Caracas inhaftiert, klagte mehrfach über die harten Haftbedingungen und trat zeitweise in Hungerstreik. Der Reporter soll bei einer Rede von Staatschef Nicolás Maduro die Sicherheitsbegrenzung überschritten haben. Ihm werden Spionage und Rebellion zur Last gelegt. Darauf stehen in Venezuela bis zu 28 Jahre Haft. Die Organisation "Reporter ohne Grenzen" hält die Vorwürfe für nicht belegt.

Zuletzt wurde der Fall auch in Deutschland zum Politikum: Die AfD warf der Bundesregierung vor, sich wegen Billy Six' politischer Einstellung nicht mit genug Nachdruck für dessen Freilassung einzusetzen. Auch die Eltern des Journalisten hatten der Bundesregierung zuletzt mehrfach vorgeworfen, dass sie sich zu wenig für die Freilassung ihres Sohnes einsetze und dass sie auch nicht gegen dessen Verhaftung protestiert habe. Das Auswärtige Amt wies die Vorwürfe zurück. (dpa)

Mehr zum ThemaDoppelte Standards: Wenig Unterstützung für Billy Six