Terrorprozess in Berlin: Drei Männer wegen IS-Unterstützung zu Gefängnisstrafen verurteilt

Das Berliner Kammergericht hat drei Männer wegen Unterstützung der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) zu Haftstrafen von drei bis zu drei Jahren und zehn Monaten verurteilt. Die Angeklagten hätten sich in der inzwischen verbotenen Berliner Moschee Fussilet 33 radikalisiert und Ende 2016 ihre Ausreise nach Syrien vorbereitet, hieß es in der Urteilsbegründung.

Die Verurteilten hätten dort den IS als Kämpfer unterstützen wollen. Die 23- bis 47-Jährigen hätten ihre radikalislamistische Einstellung bis heute nicht korrigiert. Auch der Attentäter vom Berliner Breitscheidplatz, Anis Amri, besuchte die Fussilet Moschee regelmäßig. Bei dem Anschlag mit einem Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt im Dezember 2016 wurden zwölf Menschen getötet. Kontakte der drei Angeklagten zu Amri seien im Prozess nicht nachgewiesen worden, sagte ein Verteidiger. Die Angeklagten hatten geschwiegen.

Die Richter sahen es als erwiesen an, dass die Angeklagten – ein Deutsch-Marokkaner und zwei Türken – sowie gesondert verfolgte Komplizen in zwei Gruppen und auf verschiedenen Routen nach Syrien gelangen wollten. Alle drei Männer wurden der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung und der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat schuldig gesprochen. (dpa)

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