Umstrittene Trauerbekundung für Rechtsextremen: NOFV-Sportgericht ermittelt

Das Sportgericht des Nordostdeutschen Fußballverbandes ermittelt nach den Vorkommnissen beim Chemnitzer FC. Wie der NOFV am Montag mitteilte, hat Präsident Erwin Bugar den Auftrag dazu erteilt. Der NOFV trete "rassistischen, verfassungs- und fremdenfeindlichen sowie menschenverachtenden Verhaltensweisen entschieden entgegen", hieß es in der Stellungnahme.

Der Verband spreche sich gegen den Missbrauch von Fußballspielen und die Nutzung für parteipolitische und anderweitige Zwecke aus und trete "für die Einhaltung der Grundsätze von Integrität, Loyalität und Fairness bei den sportlichen Wettbewerben und darüber hinaus ein".

Der Chemnitzer FC hatte seinen Fans am Samstag vor dem Regionalligaspiel gegen die VSG Altglienicke die Möglichkeit gegeben, im Stadion um einen toten rechtsextremen Fan zu trauern und damit für landesweites Entsetzen gesorgt. Der Verein erstattete am Montag Anzeige "gegen Unbekannt wegen aller in Betracht kommenden Delikte" und sicherte den Ermittlungsbehörden vollständige Unterstützung zu. 

Außerdem hat der Chemnitzer FC weitere personelle Konsequenzen nach der umstrittenen Trauerbekundung gezogen. Der Fußball-Regionalligist trennte sich einer Mitteilung vom Montag zufolge mit sofortiger Wirkung von der Fanbeauftragten Peggy Schellenberger. Die SPD-Stadträtin hatte in einem später gelöschten Post bei Facebook den Tod des rechtsextremen Thomas Haller betrauert, für den es am Samstag im Stadion des CFC die Trauerbekundung gegeben hatte. (dpa)

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