Ukrainischer Geheimdienst begründet Einreiseverbot für ORF-Reporter mit Sorge um dessen Sicherheit

Der ukrainische Geheimdienst SBU hat das Einreiseverbot für Christian Wehrschütz bestätigt. Die Behörde rechtfertigte die Maßnahme mit der Sorge um die Sicherheit des österreichischen Journalisten. Wie der SBU am Samstag auf Facebook mitteilte, werde das Einreiseverbot ein Jahr lang gelten. Der ORF-Korrespondent habe in einem Interview gewisse Gefahren für sein Leben in der Ukraine erwähnt. Der SBU habe das Einreiseverbot verhängt, um mögliche Provokationen zu vereiteln.

Die österreichische Regierung hat die Maßnahme scharf kritisiert. Bundeskanzler Sebastian Kurz stellte sich am Freitag an die Seite seiner Außenministerin Karin Kneissl, die das Verbot als "in Europa inakzeptablen Akt der Zensur" bezeichnet hat. "Der Bundeskanzler teilt die Meinung der Außenministerin in dieser Causa", hieß es am Freitag aus dem Bundeskanzleramt. Auch der OSZE-Beauftragte für die Freiheit der Medien, Harlem Désir, rief die ukrainischen Behörden auf, den ORF-Korrespondenten an der Ausübung seiner beruflichen Tätigkeit in der Ukraine nicht zu hindern. Der OSZE-Vertreter wies darauf hin, dass jeder OSZE-Mitgliedsstaat die Arbeit von Journalisten aus anderen OSZE-Mitgliedsstaaten und den freien Verkehr von Informationen fördern sollte.
(RIA Nowosti)

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