Verfassungsschützer: Rechte Kampfsportler trainieren für Straßenkampf

Immer mehr Neonazis trainieren nach Erkenntnissen der Verfassungsschutzämter gezielt für den Straßenkampf mit ihren Gegnern vor allem aus dem linken Spektrum. Der Rechtsextremismus-Experte im sächsischen Landesamt, Henry Krentz, sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, einzelne Gruppen bereiteten sich sogar auf einen Tag X vor, an dem sie den Zusammenbruch der staatlichen Ordnung erwarteten und die Macht ergreifen wollten.

Henry Krentz sprach von einer "zunehmenden Militanz-Bereitschaft" von Neonazi-Kampfsportlern. "Wir beobachten das sehr genau und warnen davor, das gezielte Training für Gewaltaktionen zu unterschätzen." Frank Nürnberger, Leiter des Landesamtes für Verfassungsschutz in Brandenburg, sagte den Zeitungen: "Wir kennen die Kampfsportwettkämpfe seit vielen Jahren, doch wir registrieren als Verfassungsschutz eine zunehmende Bereitschaft in der rechtsextremistischen Szene, gezielt für gewalttätige Auseinandersetzungen etwa mit dem politischen Gegner zu trainieren." Zudem etabliere sich mit den Events eine "Erlebniswelt Rechtsextremismus", sagte eine Sprecherin den Funke-Zeitungen. In den vergangenen Jahren haben sich dem Bericht zufolge vor allem in Ostdeutschland rechte Kampfsportgruppen etabliert. (dpa)

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