Anklage gegen mutmaßlichen Rizin-Bombenbauer und Ehefrau erhoben

Gegen den terrorverdächtigen mutmaßlichen Rizin-Bombenbauer von Köln und seine Ehefrau ist Anklage erhoben worden. Ein Sprecher des Düsseldorfer Oberlandesgerichts bestätigte am Mittwoch auf Anfrage den Eingang der Anklageschrift der Bundesanwaltschaft. Das Gericht müsse nun über die Zulassung entscheiden.

Die Polizei hatte den Islamisten Mitte Juni 2018 festgenommen, seine deutsche Ehefrau Ende Juli. Die Anklage werfe dem inzwischen 30-jährigen gebürtigen Tunesier vor, eine schwere staatsgefährdende Gewalttat geplant zu haben. Der Mann soll in einer Wohnung im Kölner Stadtteil Chorweiler den Bio-Kampfstoff Rizin hergestellt haben. Ermittlungen ergaben, dass er vorhatte, eine mit dem hochgiftigen Stoff präparierte Splitterladung "an einem geschlossenen und belebten Ort" zu zünden, wie es im August hieß. Den Bau der Biowaffen-Bombe soll das Paar gemeinschaftlich geplant haben.

Die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) soll ihn zu dem Anschlag ermuntert haben. Zuvor sei eine Ausreise nach Syrien gescheitert. Seiner 43-jährigen Ehefrau wird wegen der versuchten Ausreise Beihilfe vorgeworfen. (dpa)

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