Umgedrehte Flaggen am Holocaust-Gedenktag – Verfassungsschutz mutmaßt Reichsbürger-Symbolik

Vor einer Polizeiwache verkehrt herum gehisste Flaggen am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus beschäftigen weiter die Justiz in Hessen. Laut hessischem Verfassungsschutz wurden umgedrehte Flaggen bislang vor allem in der Reichsbürgerszene beobachtet - als mögliches Zeichen einer bewussten "Distanzierung von der Bundesrepublik Deutschland und deren Werten", wie ein Sprecher erklärte.

Die Frankfurter Staatsanwaltschaft prüfe weiter, ob der Fall strafrechtlich relevant sei, sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Liege ein Straftatbestand vor, würden Zeugen vernommen.

Vor einer Polizeiwache im hessischen Schlüchtern waren am 27. Januar die Deutschland- und die Hessenfahne verkehrt herum gehisst worden. Der Staatsschutz ermittelt. An dem Tag wird seit 1996 der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Am 27. Januar 1945 hatten sowjetische Truppen das deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz befreit.

(dpa)