Algeriens Präsident Bouteflika kandidiert trotz Protesten erneut

Algeriens Präsident Abdelaziz Bouteflika kandidiert trotz massiver Proteste im ganzen Land erneut für das höchste Staatsamt. Zugleich versprach der 82-Jährige aber, im Falle seines Sieges bei der Wahl am 18. April werde er nicht die ganze Amtszeit regieren und es werde vorgezogene Wahlen geben, meldete die staatliche Nachrichtenagentur APS am Sonntagabend.

Einen genauen Termin für die mögliche Neuwahl wurde nicht genannt. Bei einer solchen Wahl werde er nicht mehr antreten, zitierte APS aus einem Schreiben Bouteflikas.

Am Sonntag um Mitternacht endete offiziell die Frist zur Einreichung der Kandidatenunterlagen. Mehrere Oppositionelle haben bereits angekündigt, die Präsidentschaftswahl zu boykottieren.

Bouteflika ist seit 1999 Präsident des größten afrikanischen Landes. Seine Ankündigung, bei der Präsidentschaftswahl erneut antreten zu wollen, hatte zu den größten Protesten in Algerien seit mehr als zehn Jahren geführt.

Bouteflika ist gesundheitlich schwer angeschlagen und tritt kaum noch öffentlich auf. Viele Demonstranten werfen Bouteflika vor, nur eine Marionette von Militärs, Familienclans und der einflussreichen Wirtschaftselite des Landes zu sein. (dpa)

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