US-Bürger spülen Kanadas Wälder die Toilette hinunter

Ein neuer Bericht der gemeinnützigen Umweltschutzorganisation Natural Resources Defense Council zeigt, dass der übermäßig starke Gebrauch von Toilettenpapier in den USA die kanadischen Wälder vernichtet. US-Bürger, die nur vier Prozent der Weltbevölkerung ausmachen, sind für etwa 20 Prozent des weltweiten Zellstoffverbrauchs verantwortlich und spülen die Wälder buchstäblich das Klo herunter, heißt es im Bericht.

Laut der Studie verwenden die größten US-amerikanischen Toilettenpapierhersteller wie Procter & Gamble, Kimberly-Clark und Georgia-Pacific statt Recyclingpapier vornehmlich Zellstoff aus Nadelwäldern der kanadischen Taiga. Infolgedessen werden jedes Jahr Tausende Hektar kanadischer Wälder abgeholzt. Die Umweltschutzorganisation fordert die Hersteller auf, ihre zerstörerische Forstpraxis zu beenden und die Art und Weise, wie das Toilettenpapier hergestellt wird, zu überdenken. In dem Bericht heißt es auch, dass ein durchschnittlicher US-Amerikaner pro Woche etwa drei Toilettenpapierrollen verbraucht. In Bezug auf den Umsatz seien die USA der weltweit zweitgrößte Toilettenpiermarkt mit geschätzten Einnahmen von etwa 31 Milliarden US-Dollar pro Jahr.

Die Wälder der kanadischen Taiga – eines der größten intakten Ökosysteme weltweit - sind eine riesige Landschaft mit Nadel-, Birken- und Espenbäumen. Der Wald bietet Lebensraum für über 600 einheimische Arten - darunter Rentiere, Baummarder und Milliarden von Singvögeln.

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