Kräftiger Jetstream bringt Passagierflugzeug mit Überschallgeschwindigkeit nach London

Ein Passagierflugzeug Boeing 787-9 der britischen Airline Virgin Atlantic wurde auf seinem Flug von Los Angeles nach London von ungewöhnlich starkem Luftstrom erfasst. Dadurch erreichte es neben seinem eigenen Antrieb im Luftstrom eine resultierende Gesamtschwindigkeit "über Grund" von 1.289 Kilometern pro Stunde, also effektiv Überschallgeschwindigkeit. Der kräftige Rückenwind erlaubte es, die transatlantische Strecke dadurch 48 Minuten schneller als geplant zurückzulegen.

Im Vergleich dazu beträgt eine durchschnittliche Reisefluggeschwindigkeit einer Passagiermaschine 903 km/h, teilte die Zeitung Washington Post mit. "Niemals in meinem ganzen Berufsleben als Pilot habe ich einen solchen Rückenwind erlebt!", schrieb der Flugkapitän Peter James nach dem Flug in seinem Twitter-Account.

Obwohl man auf den ersten Blick annehmen könnte, dass das Flugzeug damit die Schallgeschwindigkeit von 1.236 Kilometern pro Stunde überschritten hätte, trifft das auch in diesem Fall natürlich nicht zu. Wie auch die Washington Post präzisierte, handelte es sich bei der oben genannten Reisegeschwindigkeit um die Geschwindigkeit des Flugzeugs über der Erdoberfläche, während sich eine Fluggeschwindigkeit im Überschallbereich jeweils auf die relative Geschwindigkeit einer Maschine im umgebenden Luftstrom bezieht. Daher hat also auch dieses Flugzeug der Virgin Atlantic nach Abzug der Windgeschwindigkeit des Jetstreams die Schallmauer nicht durchbrochen. Dafür wäre dieser Boeing-Typ auch gar nicht ausgelegt.

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