Bericht dokumentiert sexuellen Missbrauch und Gewalt in Kinderheim

In einem früheren Kinderheim einer katholischen Stiftung in Südbayern waren jahrelang sexueller Missbrauch und eine von Gewalt geprägte Erziehung an der Tagesordnung. Dies ist das Ergebnis eines am Donnerstag vom Bistum Augsburg vorgestellten Untersuchungsberichts zu den Vorfällen seit den 1950er Jahren. Der pensionierte Richter Manfred Prexl sprach von "überbordender Gewalt", die in dem Donauwörther Kinderheim bis zu dessen Schließung 1977 ungehindert geschehen konnte.

Der ehemalige Vorsitzende Richter des Münchner Oberlandesgerichtes hatte im Auftrag des Augsburger Bischofs Konrad Zdarsa zusammen mit Kollegen die damaligen Vorfälle untersucht. Die Mitglieder der Gruppe haben 14 Bewohner und zwei Erzieherinnen des Heims befragt.

Nach den Schilderungen hätten die Kinder damals schwerwiegende "physische, psychische und soziale Gewalt" erlebt, berichtete Prexl. Zwei Männer und eine Frau seien zudem vom Pädagogischen Direktor des Heimträgers teils jahrelang "in massiver Weise sexuell missbraucht" worden. Zweifel an den Schilderungen gebe es nicht, betonte er. Alle Beschuldigten seien aber bereits gestorben. (dpa)

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