Wohl erstes Klimawandelopfer unter Säugetieren: Australien bestätigt Aussterben von Rattenart

Das australische Ministerium für Umwelt und Energie hat eine seltene Rattenart offiziell für ausgestorben erklärt. Am 18. Februar veröffentlichte die Behörde eine aktualisierte Liste der gefährdeten Tiere. Demnach existiere die Spezies Bramble-Cay-Mosaikschwanzratte (Melomys rubicola) nicht mehr. Zuvor hatte eine Studie die auf einer kleinen Insel lebende Säugetierart zum womöglich ersten Opfer des Klimawandels erklärt.

Zum ersten Mal wurde die Spezies im Jahr 1845 von Entdeckern der kleinen Insel Bramble Cay im Norden des Großen Barrierriffs erwähnt. Es stellte sich heraus, dass die Ratten dort endemisch waren. Während Ende der 1970er Jahre ihre Population noch einige hundert Tiere zählte, lebten im Jahr 1998 auf der Insel schätzungsweise nur einige Dutzend Bramble-Cay-Mosaikschwanzratten. Im Jahr 2014 stellten Biologen in ihrem Habitat Fallen und Wildkameras auf, konnten aber nach einigen Wochen Beobachtung keine Exemplare dieser Spezies mehr entdecken. Zwei Jahre später wurde eine Studie veröffentlicht, in der die Bramble-Cay-Mosaikschwanzratte zum ersten Todesopfer des Klimawandels unter den Säugetieren erklärt wurde. Demnach habe sich die als Rattenhabitat taugliche Fläche auf der Insel Bramble Cay innerhalb von zehn Jahren wegen des Anstiegs des Meeresspiegels um 97 Prozent reduziert. Nun wurde das Aussterben der Spezies von Australiens Behörden offiziell bestätigt.