Sonderermittler Mueller will hohe Strafe für Trumps Ex-Wahlkampfleiter

Im Zuge seiner Russland-Untersuchung hat FBI-Sonderermittler Robert Mueller eine lange Haftstrafe für Donald Trumps früheren Wahlkampfleiter Paul Manafort gefordert. Mueller halte 19,5 bis 24,5 Jahre Gefängnis für Manafort für angemessen, berichtete der Sender CNN am Freitag unter Berufung auf das Büro des Sonderermittlers. Auch Trumps Sprecherin Sarah Sanders wurde inzwischen befragt.

Der ehemalige Wahlkampfmanager des Präsidenten habe aus Gier Banken, die Steuerbehörde und andere Bundesbehörden um Millionenbeträge betrogen, heißt es in einem 26-seitigen Papier der Ermittler: "Manafort hat mehr als ein Jahrzehnt so getan, als stünde er über dem Gesetz."

Der 69-jährige Manafort hat nach Überzeugung des Gerichts in Washington, wo gegen ihn wegen Finanzbetrugs verhandelt wurde, bei den Russland-Untersuchungen des FBI gelogen und damit gegen Vereinbarungen mit der Justiz zu einer Strafminderung verstoßen. Der frühere Wahlkampfchef Trumps war eine Schlüsselfigur in den Ermittlungen Muellers.

Manafort war im August in einem Prozess wegen Steuerhinterziehung und Bankbetrugs in acht der 18 Anklagepunkte schuldig gesprochen worden. Trump hatte Manafort danach seinen Respekt ausgesprochen und ihn einen "tapferen Mann" genannt. Im September hatte Manafort dann die Zusammenarbeit mit dem Mueller-Team vereinbart. Spekuliert wird, dass er womöglich auf eine Begnadigung durch Trump hoffen könnte. (dpa)

Mehr zum ThemaPraktikantin bei US-Sender sprintet nach Manafort-Urteil aus Gerichtssaal und wird zum Internet-Star