Französische Schulen ersetzen Mutter und Vater durch "Elternteil 1" und "Elternteil 2"

Französische Schulen werden die Eltern der Schüler nicht mehr mit Mutter und Vater, sondern mit "Elternteil 1" und "Elternteil 2" ansprechen. Die entsprechende Gesetzesänderung wurde diese Woche verabschiedet. Befürworter der Neuregelung behaupten, die Maßnahme werde die Diskriminierung von gleichgeschlechtlichen Eltern einstellen. Kritiker erwidern, dass die Änderung die Eltern entmenschlicht und zu Diskussionen führen könne, wer "Elternteil 1" sein darf.

Der Antrag wurde von den Abgeordneten im Rahmen eines umfassenderen Gesetzes verabschiedet, das die Entwicklung einer sogenannten "Schule des Vertrauens" vorsieht, die unter anderem auch den Schulbesuch für alle Dreijährigen verpflichtend macht. Französischen Politikern zufolge, sei die Änderung eine Frage der Würde und des Respektes. Zuvor seien gleichgeschlechtliche Eltern, für die vor kurzem die "Ehe für alle" eingeführt wurde, mit den Begriffen "Mutter" und "Vater" nicht angesprochen worden - sei es in den Unterlagen oder bei der Erlaubnis, Kinder an Exkursionen teilzunehmen zu lassen. Die Idee, Mutter und Vater durch "Elternteil 1" und "Elternteil 2" zu ersetzen, wurde bereits im Jahr 2013 diskutiert, als in Frankreich die gleichgeschlechtliche Ehe legalisiert wurde.

Twitter-Nutzer reagierten höhnisch und fragten, wer sich in heterosexuellen Paaren "Elternteil 1" nennen darf. "Mein Mann und ich diskutieren, wer 'Elternteil 1' sein wird", scherzte eine Nutzerin.

Mit einer Anspielung auf den Film "Star Wars" veröffentlichte ein anderer Nutzer ein Foto mit der Unterschrift "Ich bin dein Elternteil 1".

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