400 Jahre alter Bonsai-Baum in Japan gestohlen – frühere Besitzer beraten Diebe über richtige Pflege

Bei einem Einbruch ist die Familie eines bekannten japanischen Bonsai-Züchters um sieben wertvolle Bäume im Gesamtwert von 118.000 US-Dollar gekommen. Darunter befindet sich auch ein besonders seltenes Exemplar, ein vier Jahrhunderte alter Shimpaku-Wacholder. Doch anstatt ihre Wut an den Tätern auszulassen, versuchten die früheren Besitzer, das Leben der Pflanzen durch eine detaillierte Pflegeanleitung an die Diebe zu retten.

Die Familie Iimura beschäftigt sich seit bereits fünf Generationen mit dem Anbau von Bonsai-Bäumen und hat ihre Pflanzen bisher ohne jegliche Schutzvorrichtungen in ihrem Garten nahe Tokio ausgestellt, schreibt die Washington Post. Die Frau des verdienten Züchters Seiji Iimura, Fuyumi Iimura, nahm den Verlust persönlich und verglich ihn mit dem Verlust eines Kindes. Um jedoch etwas noch Schlimmeres zu verhindern – dass die pflegebedürftigen Bäume vernachlässigt werden und dadurch verderben, – wandte sich die Japanerin mit einem ungewöhnlichen Post in ihrem Facebook-Account direkt an die Diebe. Darin appellierte sie an die Täter, dafür zu sorgen, dass die Bonsais und vor allem der altertümliche Shimpaku-Wacholder regelmäßig bewässert werden. "Er braucht Pflege und kann eine Woche ohne Wasser nicht überleben", schrieb Iimura. Ihr zufolge könnten die Pflanzen bei richtiger Behandlung mehrfach länger als deren Besitzer leben.

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