Nach den NDR-Informationen war Fatima M. vor vier Jahren mit ihrem Ehemann und zwei Kindern in den Irak gezogen, um sich der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) anzuschließen. Der Mann sei bei Gefechten gestorben, die Söhne gälten seit einem Luftangriff als vermisst. Ein Gericht in Bagdad habe sie zu einem Jahr Haft verurteilt, diese Strafe sei inzwischen verbüßt.
Fatima M., die früher in Detmold lebte, war 2017 mit anderen deutschen Frauen von irakischen Sicherheitskräften gefangen genommen worden. Lamia K. aus Mannheim wurde wie ihre Tochter Nadia zu lebenslanger Haft verurteilt, die damals erst 17-jährige Linda W. aus dem sächsischen Pulsnitz zu sechs Jahren Gefängnis.
Dem Anwalt von Fatima M., Gabor Subai, zufolge ermittelt der Generalbundesanwalt wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und eines möglichen Kriegsverbrechens. Die Familie soll im IS-Gebiet völkerrechtswidrig in einem Haus gelebt haben, das Christen verlassen mussten. Fünf IS-Heimkehrerinnen hat die Bundesanwaltschaft bereits festnehmen lassen, sie sitzen in Untersuchungshaft. In zwei Fällen wurde Anklage erhoben. (dpa)
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