Zwischenbericht zum ISS-Leck an Sojus-Kapsel: Metall-Zerfall durch Mikroben ausgeschlossen

Russische Experten haben die ersten Zwischenergebnisse nach der Untersuchung der beschädigten Verkleidung des Raumschiffes Sojus MS-09 präsentiert. Laut dem Bericht hat sich die Version der Lochbildung durch die Einwirkung parasitierender Mikroorganismen nicht erhärtet.

Die Anzahl der an der ISS vertretenen Mikroben sei nicht ausreichend gewesen, um Korrosion oder Zersetzung der Metallstruktur an der Stelle des Mikrorisses herbeiführen zu können. Dies teilte die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das Institut für medizin-biologische Untersuchungen der Russischen Akademie der Wissenschaften mit. Die Untersuchung der Proben zeigten dennoch, dass Schimmelpilze und manche Bakterien die Ausrüstung der ISS beschädigen könnten. So mussten zum Beispiel vor Kurzem einige Bedientafeln tatsächlich ersetzt oder mit speziellen Deckplatten geschützt werden.

Die mysteriöse Öffnung bildete sich in der Raumkapsel Sojus MS-09 an der Internationalen Raumstation (ISS) Ende August 2018, worauf eine umfassende Ermittlung eingeleitet wurde. Als andere mögliche Ursachen für die Entstehung des Luftlecks wurden Fabrikationsfehler, eine absichtliche Beschädigung durch US-Astronauten und Zusammenstoß mit einem Meteoriten oder Weltraummüll genannt.

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