Schweiz: Genfer Beamte dürfen keine religiösen Merkmale mehr tragen

Angestellte des öffentlichen Dienstes und Politiker dürfen im Schweizer Kanton Genf keine sichtbaren religiösen Symbole mehr tragen. Dazu zählen unter anderem Kopftücher, Kreuze und Kippas. Über 55 Prozent aller Wahlberechtigten stimmten bei einem Referendum am 10. Februar für das Verbot. Das Gesetz wurde von Staatsrat Pierre Maudet lanciert und war im Genfer Parlament umstritten.

Kritiker dieser Entscheidung warnten, dass das von den Bewohnern des Kantons verabschiedete Gesetz islamfeindlich sei, und insbesondere zu Diskriminierung muslimischer Frauen führe. Befürworter der Neuregelung halten diese für logisch. Sie finden, dass es notwendig sei, das vor über 100 Jahren verabschiedete Gesetz, das Kirche und Staat trennt, zu modernisieren. Wie SRF berichtet, kommen die neuen Regelungen unter Umständen nicht zur Anwendung. Gegen das Gesetz sind mehrere Verfassungsklagen anhängig.

Lehrer dürfen in Genf bereits jetzt keine sichtbaren religiösen Symbole mehr tragen.

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