ARD-Autoren sollen besser bezahlt werden

Anderthalb Jahre wurde verhandelt, nun steht fest: Die ARD will ihre Autoren besser bezahlen. Die bisher übliche Vergütungspraxis soll durch Mindesthonorare mit Anspruch auf Erlösbeteiligung ersetzt werden. In zwei Jahren soll das neue System überprüft werden.

Autoren von ARD-Produktionen können künftig mit höheren Vergütungen rechnen. Grundlage dafür ist eine Vereinbarung, mit der für alle von der ARD beauftragten Produktionen eine Kombination aus Basis- und Nachvergütung eingeführt wird. Wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) am Samstag berichtete, wurde damit die bisherige durch Einmalzahlungen oder Wiederholungshonorare geprägte Vergütungspraxis beendet.

Die nun vereinbarten Basisvergütungen seien Mindesthonorare, die deutlich über der bislang gezahlten Durchschnittsvergütung lägen. Den Autoren werde zudem ein Anspruch auf Erlösbeteiligung bei der kommerziellen Auswertung eingeräumt. Neu sei auch der Einstieg in eine nutzungsbezogene Online-Vergütung.

Die Regelung sei nach eineinhalbjährigen Verhandlungen zwischen der ARD, der ARD-Tochter Degeto und der Produzentenallianz auf der einen sowie dem Verband der deutschen Drehbuchautoren und dem Verband Deutscher Bühnen- und Medienverlage auf der anderen Seite zustande gekommen. Sie trete rückwirkend zum 1. Januar in Kraft. Von der Vereinbarung seien etwa 200 Produktionen pro Jahr betroffen, berichtete ein NDR-Sprecher.

Wie der NDR-Justiziar Michael Kühn als Verhandlungsführer der ARD sagte, wird in zwei Jahren überprüft, ob es zu der beabsichtigten Besserstellung der Autoren gekommen ist. Der Verhandlungsführer der beiden Drehbuchverbände, Peter Henning, betonte, dass die Vereinbarung ein Schritt zur Sicherung der Qualität des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gerade mit Blick auf neue Player am Markt sei.

(dpa/rt deutsch)