Yougov-Umfrage: Mehrheit der Deutschen lehnt Bildungsföderalismus ab

Die Bundesländer sollten Kompetenzen in der Bildungskompetenz abgeben. Dieser Meinung ist eine deutliche Mehrheit der Bundesbürger, wie eine neue Umfrage zeigt. Die Deutschen sind mehrheitlich für einheitliche Lehrpläne und gleiche Abituraufgaben.

Die Mehrheit der Bundesbürger wünscht sich, dass der Bund in Bildungsthemen mehr zu sagen hat. Mehr als jeder Zweite (57 Prozent) lehnt den Bildungsföderalismus ganz ab, wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov ergab. Fast 70 Prozent finden, der Bund sollte zumindest mehr mitbestimmen. Große Mehrheiten fordern zudem einheitliche Lehrpläne und gleiche Abituraufgaben. Nur knapp jeder Dritte findet es demnach gut, dass die Länder bei der Bildung den Hut auf haben.

Aktuell ist diese Debatte wegen des sogenannten Digitalpakts Schule. Der Bund will den Ländern fünf Milliarden Euro für die Ausstattung der Schulen mit WLAN, teilweise auch Laptops und Tablets sowie digitalen Lerninhalten geben. Die Länder bremsten ihn aus, denn sie sehen ihre Hoheit über Bildungsthemen in Gefahr – weil für die Finanzspritze das Grundgesetz geändert werden soll und der Bund damit dauerhaft mehr Einflussmöglichkeiten bekäme. Derzeit verhandelt deswegen der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat.

(dpa/rt deutsch)