Blendende Leistung – Russlands Marine erhält neuen optoelektronischen Schutz

Die Ausrüstung russischer Kampfschiffe mit einem neuen System der elektronischen Kampfführung hat begonnen. Das 5P42 "Filin (dt.: Uhu)" hindert feindliche Schützen am Zielen auf eine Distanz von bis zu zwei Kilometern. Außerdem stört es optoelektronische Beobachtungssysteme wie Nachtsichtgeräte, Zielerfassungs- und Raketenlenksysteme und Laser-Zielmarkiergeräte bis zu fünf Kilometer weit. Das System kann feindliche Schützen praktisch desorientieren.

Das System strahlt im sichtbaren Lichtspektrum und einem Teil des Infrarotspektrums. Eine niederfrequente Modulation der Lichtintensität ruft bei Menschen kurzzeitige Sehstörungen hervor, von der sich das Auge jedoch wieder erholt. Eine hochfrequente Lichtstrahlmodulation ist für die Blendung der gegnerischen Optoelektronik verantwortlich, zitiert RIA Nowosti die Holding des Herstellers Roselektronika. Vor allem die Wirkung auf das menschliche Auge, obwohl nicht permanent, wird als geradezu spektakulär beschrieben:

"Freiwillige Tester betonten die Unmöglichkeit, ein von dem System [5P42 'Filin'] geschütztes Objekt mit Feuerwaffen (AK, SVD, PKM) gezielt zu beschießen, weil 'das Ziel nicht zu sehen' sei – bei einer Platzierung des Systems von bis zu zwei Kilometer entfernt von den Schützen. Dabei vermerkten 20 Prozent einen halluzinogenen Effekt [...], den sie als einen 'vor den Augen schwebenden Lichtfleck' beschrieben." Weitere 45 Prozent der Probanten beschwerten sich über Schwindelanfälle, Übelkeit und [andere] Anzeichen räumlicher Desorientierung, so RIA Nowosti.

Die Fregatten "Flottenadmiral der Sowjetunion Gorschkow" und "Flottenadmiral Kassatonow" erhielten das neue System als erste; weitere sollen folgen.

Mehr zum Thema – Militärforschung in den USA: Ambitioniert - aber auch erfolgreich?