Brasilien: Heiler hielt Frauen auf Baby-Farmen als Sexsklavinnen – Kinder am Schwarzmarkt verkauft

Ein selbst ernannter Heilpraktiker aus Brasilien wurde im letzten Monat verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, sogenannte "Baby-Farmen" organisiert zu haben. Dort soll der "Wunderheiler" junge Frauen gezwungen haben, als Sexsklavinnen zu arbeiten und für ihn Kinder zu gebären. Sobald seine Opfer zeugungsunfähig wurden, wurden sie umgebracht. Die Neugeborenen der immer wieder geschwängerten Frauen wurden weltweit an kinderlose Paare auf dem Schwarzmarkt verkauft.

João Teixeira de Faria soll sein Heilzentrum mehrere Jahre lang aufgebaut haben und zog seine Opfer immer auf die gleiche Weise in das Geschäft hinein: Der Mann lud sie zu "privaten Beratungen" ein, die Geschlechtsverkehr miteinbezogen – dieser sei zu "therapeutischen Maßnahmen" angewandt worden. Nachdem eine holländische Fotografin zugab, dass Teixeira sie während der Therapie zu Geschlechtsverkehr gezwungen hatte, meldeten sich immer mehr Frauen zu Wort. Eine Aktivistin interviewte mehrere Kundinnen, die auf drei unterschiedlichen Kontinenten wohnen und alle ein Kind von Teixeira gekauft hatten, für einen Preis zwischen 19.600 (etwa 17.100 Euro) und 52.250 US-Dollar (45.600 Euro). Der Brasilianer wurde bisher wegen zwei Vergewaltigungen und zwei Fällen von Unzucht mit Minderjährigen angeklagt. Vergangene Woche fügte die Staatsanwaltschaft neue Anschuldigungen hinzu, wonach er und sein Sohn Sandro Teixeira de Oliveira eine Frau mit Waffengewalt bedroht und zu bestechen versucht haben, damit diese eine Beschwerde wegen sexuellen Missbrauchs zurückzieht.

Teixeira wurde im Jahr 2013 weltweit bekannt, als die US-Moderatorin Oprah Winfrey in ihrer Show über seine Heilmethoden berichtete.

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