Wegen doppelten Mordverdachts: Abgeordneter aus Russlands Föderationsrat abgeführt

Mitten in einer Sitzung des russischen Föderationsrats: Am Mittwoch wurde der Abgeordnete von Karatschai-Tscherkessien, Rauf Araschukow, abgeführt. Der Generalstaatsanwalt und das Oberhaupt des Ermittlungskomitees betraten den Saal, verlasen die Anklagepunkte gegen den 32-Jährigen, und warteten die Aufhebung der Abgeordnetenimmunität ab, die prompt erfolgte. Ihm wird vorgeworfen, zwei Morde in Auftrag gegeben zu haben.

Im März 2010 wurde Ermittlern zufolge auf Araschukows Geheiß hin Aslan Schukow, ein Aktivist der internationalen tscherkessischen Jugendbewegung "Adygä-Chassä", in Tscherkessk erschossen. Die Ermittler bringen Araschukow auch mit dem gewaltsamen Tod des Politikers Fral Schebsukow in Verbindung. Einer der Auftragsmörder hatte sich im August des vergangenen Jahres der Polizei ergeben und den Sohn eines erfolgreichen Geschäftsmannes im Energieträger-Sektor angezeigt. Die Auftragsmörder sollen umgerechnet 13.000 Euro für den Mord an Schukow erhalten haben, und weitere umgerechnet 6.500 Euro dafür, Schebsukow "einzuschüchtern und zusammenzuschlagen".

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