Russischer Außenminister Lawrow zu neuer US-Kernwaffe: Kleine Sprengkraft senkt Einsatzhemmschwelle

"Die Entwicklung von Munition mit geringer Sprengleistung senkt die Hemmschwelle für den Einsatz von Atomwaffen und erhöht natürlich das Risiko eines Atomkonflikts." So kommentierte Russlands Außenminister Sergei Lawrow Berichte, wonach die USA die Produktion der neuen Wasserstoffbombe vom Typ W76-2 mit deutlich kleinerer Sprengleistung begonnen hätten.

"Ich möchte Sie daran erinnern, dass dieses Thema bereits in der letztjährigen Überprüfung der Washingtoner Kernwaffenpolitik behandelt wurde. Schon damals haben wir ernsthafte Bedenken geäußert," sagte Lawrow auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem irakischen Amtskollegen Muhammad Ali al-Hakim. Die Entscheidung der USA mache die moderne Welt natürlich keineswegs sicherer.
"Wir wollen sehen, wie Europa auf diese neue Runde der einseitigen US-Aktionen reagiert, die die strategische Stabilität torpedieren", fügte Lawrow hinzu.
Zuvor wurde bekannt, dass im US-Bundesstaat Texas die Herstellung neuer nuklearer Sprengköpfe des Typs W76-2 mit kleinem TNT-Äquivalent angelaufen war. Es handelt sich um eine Modifikation des W76-1, mit dem U-Boot-gestützte Raketen des Typs Trident bestückt sind. Es wird erwartet, dass die neuen Sprengköpfe bis Ende des Geschäftsjahres 2019 bei der U.S.-Marine im Einsatz sein werden.

Mehr zum Thema – "Die neue Abnormität": Weltuntergangsuhr steht bei zwei Minuten vor Mitternacht

Für deutsche Untertitel bitte die Untertitelfunktion einschalten