Hälfte der russischen Rüstungsexporte von jährlich 15 Milliarden US-Dollar entfallen auf Flugsysteme

Russland exportiert Rüstungsgüter für umgerechnet rund 13 Milliarden Euro jährlich – das ist die durchschnittliche Bilanz der letzten drei Jahre. Davon entfallen über 50 Prozent auf militärische Flugmaschinen. Diese Werte nannte der Leiter des russischen Föderalen Dienstes für militärtechnische Zusammenarbeit Dmitri Schugajew.

Dabei genießen russische Waffensysteme einen derart guten Ruf, dass der Kundenkreis der russischen Rüstungsindustrie wächst – und das in Zeiten einseitig verhängter US-Sanktionen gegen Russland, betonte der Beamte. Mit der Türkei kaufte sogar unlängst ein NATO-Staat russische Flugabwehrsysteme S-400 für den Schutz seines Luftraumes.

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Doch auch andere High-Tech-Waffen aus russischer Produktion erfreuen sich reger Nachfrage auf dem Weltmarkt. Neben den Flugabwehrsystemen der Reihen Buk und Tor nannte Schugajew militärische Flugzeuge und Hubschrauber. Für das Panzerabwehr-Lenkwaffensystem Kornet müssten die Kunden sogar Schlange stehen, so Schugajew. "Das System ist sehr gefragt – weil besonders effektiv", resümierte der FDMTZ-Leiter im Interview mit dem russischen TV-Sender NTV.

Die Beliebtheit der Waffen auf dem Weltmarkt ist Schugajew zufolge aber nicht nur ihren Qualitäten geschuldet, sondern dem seit einigen Jahren befolgten neuen Vermarktungskonzept: Neben den eigentlichen Waffen bieten russische Hersteller auch Wartung nach dem Erwerb, Bau von Wartungsstützpunkten und Ausbildung des militärischen wie auch des Wartungspersonals an. Auch im Rahmen der technologischen Zusammenarbeit können Kundenstaaten Kompetenzen oder Kapazitäten in der Herstellung von Rüstungsgütern und Waffensystemen erwerben. Dabei handelt es sich um eine weitestgehend vollständige Produktionsansiedlung. Bei den Angeboten der Konkurrenz aus dem Westen sei dies meist anders, unterstrich Schugajew.