Studie: Klimaerwärmung bringt seit 40.000 Jahren verdeckte Landschaften zum Vorschein

Uralte Landschaften, die lange von Eisschichten bedeckt waren, liegen durch den Klimawandel in der kanadischen Arktis zunehmend frei. Eine neue Studie zeigt, dass durch die Eisschmelze Landschaften zum Vorschein kommen, die das Sonnenlicht seit 40.000 Jahren nicht gesehen haben. Die Studienergebnisse deuten außerdem darauf hin, dass die Sommertemperaturen in dieser Region im letzten Jahrhundert höher waren als in den letzten 115.000 Jahren.

Simon Pendleton, Doktorand an der University of Colorado, und seine Kollegen nahmen Proben der uralten Landschaften auf der Baffininsel in Kanada. Die Insel ist von spektakulären Fjorden umgeben, aber das Innere der Insel wird von relativ flachen Tundrenebenen dominiert. Diese Ebenen sind mit dünnen Eiskappen bedeckt. Weil die Landschaft flach ist, gleiten die Eiskappen nicht wie typische Gletscher, sondern sitzen wie eine Kuppel auf dem darunter liegenden Felsen und bewahren alles darunter wie im Museum auf. Pendleton und seine Kollegen nahmen an 30 Standorten rund um die Insel 48 Pflanzenproben, die sich alle nicht mehr als einen Meter vom Rand der derzeitig Eiskappe befanden. Das Team stellte fest, dass seine Proben mindestens 40.000 Jahre alt sind. Pendleton erklärte, dass Pflanzen nach der Bloßlegung absterben und aus der Landschaft verschwinden. Es sei also unwahrscheinlich, dass die Gletscher über den toten Pflanzen zwischenzeitlich geschmolzen und dann wieder gefroren sind.  

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