Indien recycelt als erste Raumfahrtnation aufgebrauchte Raketenstufe im Weltall

Am Donnerstag hat die indische Trägerrakete des Typs PSLV-C44 zwei Kommunikationssatelliten in die Erdumlaufbahn gebracht. Als besondere Errungenschaft gilt dabei, dass Indien als erstes Land weltweit einer ausgebrannten vierten Raketenstufe ein zweites Leben schenkt, indem diese als Plattform für Forschungszwecke im All weiterverwendet wird.

Zuerst beförderte die Trägerrakete den 740 Kilogramm schweren Militärsatelliten "Microsat-R" zur Umlaufbahn in einer Höhe von 274 Kilometern, berichtete die indische Raumfahrtbehörde ISRO. Danach sei die vierte Raketenstufe zu einem höheren Erdorbit (453 Kilometer) aufgestiegen, um dort die zweite Nutzlast freizusetzen. Der Mikro-Satellit "Kalamsat-V2", dessen Länge bloß zehn Zentimeter beträgt, ist bisher der leichteste der Welt und wurde von indischen Studenten konstruiert. Um diesen zweiten Flug zu meistern, musste die Raketenstufe zusätzlich mit Lithium-Akkumulatoren und einem Solarmodul ausgerüstet werden. Der indische Premierminister Narendra Modi zeichnete den Erfolg des zuständigen Forschungsteams aus und verhieß der neuen Forschungsplattform eine große Zukunft.

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