Internationale Fahndung nach Entführungsalarm in Österreich

Wegen des Verdachts auf Entführung einer 88-Jährigen auf offener Straße in Österreich ist eine internationale Fahndung nach den Tätern angelaufen. Aufgrund der seltsamen Begleitumstände des Falls, dessen Hintergründe auch am Mittwochmorgen noch im Dunkeln lagen, sah sich sogar die Regierung zu einer Stellungnahme veranlasst.

"Zur Stunde ist es nicht wirklich gesichert, ob es sich um eine Entführung im klassischen Sinn handelt", sagte Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) am Dienstagabend in der ORF-Sendung Report. "Im Moment ist es noch zu früh, um auf Details einzugehen."

Nach Angaben der Polizei war die betagte Frau in Eisenstadt mit ihrer Pflegerin unterwegs, als neben ihr zwei schwarze Limousinen hielten. Die Pflegerin wurde zur Seite gestoßen, die 88-Jährige anschließend in eines der Fahrzeuge gesetzt, die danach beide mit hoher Geschwindigkeit davonrasten. "Die Fahndung nach den Tätern läuft auf Hochtouren", sagte ein Polizeisprecher der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Die Ermittlungen liefen "in alle Richtungen". Zur Identität des Entführungsopfers machten die Behörden "aus kriminaltaktischen Gründen und aufgrund des Opferschutzes" zunächst keine Angaben. (dpa)

Aktualisierung: Die als entführt geglaubte Seniorin ist laut Angaben der Krone Zeitung inzwischen "wohlbehalten bei ihrer Tochter" wieder aufgetaucht. Bei der Frau handele es sich demnach um die Mutter von Stefan Ottruby, dem Vorstand der millionenschweren Esterhazy-Stiftungen. Es dürfte sich um eine "familieninterne" Angelegenheit handeln, hieß es.

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