Angriff auf UN-Friedenstruppe in Mali: Zehn Blauhelme getötet

Bei einem Angriff auf einen Stützpunkt der UN-Friedenstruppe in Mali sind mindestens zehn Blauhelmsoldaten aus dem Tschad getötet und 25 weitere verletzt worden. Die mutmaßlich islamistischen Kämpfer nutzten bei der Attacke im nordöstlichen Ort Aguelhok auch zahlreiche Fahrzeuge, die mit Waffen ausgestattet waren, wie die UN-Friedensmission Minusma am Sonntag mitteilte. Islamistische Extremisten in der Sahelzone nutzen häufig Pritschenwagen mit aufmontierten Maschinengewehren.

Minusma erklärte, die Blauhelme hätten zahlreiche Angreifer getötet - ohne genaue Zahlen zu nennen. "Dieser komplexe und feige Angriff zeigt die Entschlossenheit der Terroristen, Chaos zu verbreiten", erklärte der UN-Chef in Mali, Mahamat Saleh Annadif. "Es braucht ein robustes, sofortiges und koordiniertes Vorgehen aller militärischen Kräfte, um die Gefahr des Terrorismus in der Sahelzone auszumerzen."

Seit 2013 sind in Mali bereits mehr als 100 UN-Soldaten getötet worden. Auch die Bundeswehr beteiligt sich an dem Einsatz zur Stabilisierung des westafrikanischen Landes. Die Soldaten sind zumeist in Gao stationiert, rund 400 Kilometer südlich von Aguelhok. Vor allem im Norden des Landes, geprägt von der Sahara und der südlich angrenzenden Sahelzone, sind zahlreiche islamistische Gruppen aktiv. Einige von ihnen haben Verbindungen zu Al-Kaida, andere haben der Terrororganisation Islamischer Staat die Treue geschworen. (dpa)

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