Leiter der UN-Mission im Jemen beschossen

Der Leiter der UN-Beobachtermission für den Jemen, Patrick Cammaert, ist nach Medienberichten zusammen mit seinem Team beschossen worden. Der saudi-arabische Sender Al-Arabia berichtete am Donnerstag, der Konvoi mit dem UN-Team sei in der Hafenstadt Hudaida unter Feuer genommen worden. Die Vereinten Nationen teilten nach den Berichten über den Zwischenfall per Twitter mit, dass es Patrick Cammaert und seinem Team gut gehe.

Aus jemenitischen Sicherheitskreisen hieß es, dass die Huthi-Rebellen das UN-Team beschossen hätten, als dieses ein vom Krieg zerstörtes Gebäude in Hudaida inspiziert habe. Ein Sprecher der Huthis wies die Vorwürfe zurück und beschuldigte stattdessen die Regierungskräfte und deren Verbündete, für den Beschuss verantwortlich gewesen zu sein.

Im Jemen kämpft eine von Saudi-Arabien unterstützte Militärkoalition aufseiten der international anerkannten Regierung gegen die Huthi-Rebellen, die große Teile des Nordjemens besetzt halten und vom Iran unterstützt werden.

Unter Vermittlung der Vereinten Nationen hatten sich die Konfliktparteien im Jemen erst vor wenigen Wochen unter anderem auf eine Feuerpause für das lange Zeit heftig umkämpfte Hudaida geeinigt. Die Stadt am Roten Meer ist für die Versorgung des Landes von zentraler Bedeutung. Erst am Mittwoch hatte der UN-Sicherheitsrat eine auf sechs Monate angelegte Beobachtermission beschlossen. Der ehemalige niederländische General Cammaert war bereits kurz vor Weihnachten mit einem Voraus-Team in den Jemen gereist. (dpa)

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