Kolumbien: Mindestens acht Tote bei Bombenanschlag in Polizeiakademie – Täter identifiziert

Bei einem mutmaßlichen Bombenanschlag in einer Polizeiakademie in Kolumbien sind mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Zehn weitere seien bei der heftigen Explosion in der Polizeischule General Santander im Süden der Hauptstadt Bogotá verletzt worden, sagte Bürgermeister Enrique Peñalosa Medienberichten zufolge am Donnerstag. Die Ermittler gehen von einer Autobombe aus. Auf Fotos war ein ausgebranntes Fahrzeug auf dem Gelände zu sehen.

Laut Verteidigungsminister Guillermo Botero hatte der Anschlag acht Tote und mindestens 23 Verletzte zur Folge, andere Medien berichten mittlerweile von neun Toten und 54 Verletzten nach der Explosion eines Fahrzeugs in Bogotá, Kolumbien, am Donnerstagmorgen.

Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft steuerte der Täter sein Auto durch den Haupteingang der Akademie. Als ein Spürhund bei der Kontrolle anschlug, gab der Fahrer Gas und fuhr mit hoher Geschwindigkeit auf das Gelände. Dort explodierte das Auto. Mehrere Gebäude wurden beschädigt, das Fahrzeug brannte aus.

Kolumbiens Generalstaatsanwalt Néstor Humberto Martínez bestätigte am Donnerstagnachmittag, dass die kolumbianische Justiz in der Lage war, den Täter des Angriffs, der ums Leben kam, zu identifizieren. Ersten Ermittlungen zufolge war das Auto mit 80 Kilogramm Sprengstoff beladen, so Martínez.

Kolumbien litt jahrzehntelang unter einem bewaffneten Konflikt zwischen den Streitkräften, linken Guerillagruppen und rechten Paramilitärs. Die größte Rebellenorganisation FARC hat mittlerweile einen Friedensvertrag mit der Regierung abgeschlossen und die Waffen niederlegt. Die kleinere Gruppe ELN hingegen kämpft noch immer gegen den Staat. (dpa / rt deutsch)


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