Zarte Keime für Mondbasis: Chinesische Saat sprießt als erste auf dem Mond

China hat als erste Nation der Welt ein biologisches Experiment auf dem Erdtrabanten erfolgreich durchgeführt. Davon zeugen die jüngst ausgekeimten Baumwollsamen, die die chinesische Raumsonde "Chang'e 4" Anfang Januar zur Rückseite des Mondes befördert hatte. Die Leiter der Raummission nannten das Ereignis eine "Grundsteinlegung für den künftigen Aufbau einer Raumbasis" im Weltall.

Die Samenproben gelangten in einem luftdichten Container, der ihre Lebenserhaltung mit einer autarken künstlichen Umwelt sicherte, auf den Mond. Für das Experiment wählten die Wissenschaftler Samen von fünf Pflanzenarten, die die größte Resistenz gegen die harschen Bedingungen der Schwerelosigkeit aufwiesen: Baumwolle, Raps, Kartoffel, Acker-Schmalwand und Hefe sowie Eier von Drosophila melanogaster aus der Familie der Taufliegen, berichtet die Zeitung South China Morning Post. Als erste ging die Baumwollsaat auf, gefolgt von den Kartoffel- und Rapssamen. Entsprechende Beweisbilder schickte die Landesonde zur Erde. Dem Leiter der Forschungsgruppe, Liu Hanlong, zufolge würden diese positiven Ergebnisse Hoffnung für künftige Langstrecken-Raummissionen machen. Während Kartoffeln die wichtigste Lebensmittelquelle im All werden sollten, würden Raumfahrer der Zukunft ebenso lernen, Kleidung aus Baumwolle zu produzieren und Öl aus Rapssamen zu gewinnen.

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