Russlands Agentur Rosatom gewinnt Ausschreibung für Beseitigung der Folgen der Fukushima-Katastrophe

Rosatom, die föderale Agentur für Atomenergie Russlands, wird Japan bei der Folgenbeseitigung der Atomkatastrophe von Fukushima zur Seite stehen und den Plan der japanischen Kollegen zur Handhabung des Unfalls umsetzen. Dies hat der Generaldirektor der Behörde, Sergei Lichatschow, bekanntgegeben.

"Wir sind von Japan beauftragt worden, den Plan zur Handhabung der Folgen des nuklearen Unfalls im Kraftwerk Fukushima umzusetzen. Wir haben zwei Ausschreibungen gewonnen und kommen gut voran", erklärte Lichatschow gegenüber dem russischen Nachrichtensender Rossija-24.

Beim Tōhoku-Erdbeben und dem darauf folgenden Tsunami im 11. März 2011 sind mehrere Reaktorblöcke des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi beschädigt worden. Es kam zu Kernschmelzen und Explosionen der Reaktoren, wobei radioaktive Stoffe austraten.

Im September 2017 machte Kirill Komarow, stellvertretender Direktor von Rosatom, das Angebot an Japan publik, bei der Folgenbeseitigung am Kernkraftwerk Fukushima Daiichi und bei der Abschaltung anderer, als unsicher bewerteter Atommeiler zu helfen. Dahingehende Zusammenarbeit kündigte zeitnah auch Russlands Präsident Wladimir Putin an.

Die Demontage der schwer beschädigten Reaktorblöcke von Fukushima könnte mehrere Jahrzehnte in Anspruch nehmen und erhebliche Kosten – aktuellen Schätzungen zufolge etwa 200 Milliarden Dollar – verursachen. Japan plant, 16 von 45 Reaktoren vom Fukushima-Typ neu zu starten und die verbleibenden zu konservieren. Insgesamt soll die Deckung des japanischen Bedarfs an Elektrizität im Jahr 2030 lediglich zu 21-22 Prozent aus Atomstrom erfolgen –  verglichen mit den 29 Prozent im Jahr 2011.

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