Wissenschaftlich bewiesen: "Mona-Lisa-Effekt" auf da Vincis Gemälde existiert nicht

Der als magisch angesehene Blick einer der berühmtesten Schöpfungen von Leonardo da Vinci, der Mona Lisa, wurde durch umfassende wissenschaftliche Experimente als Mythos enttarnt. Deutsche Forscher der Universität Bielefeld haben bewiesen, dass die Augen von La Gioconda nicht ihren Betrachtern überall hin im Raum folgen, sondern dass ihre Blickrichtung auf einen nur sehr kleinen Blickwinkel beschränkt ist.

Die Wissenschaftler erstellten eine Studie, um festzustellen, ob ein als "Mona-Lisa-Effekt" bekanntes Phänomen tatsächlich bei diesem vielleicht berühmtesten Gemälde und Namensgeber für den Effekt wirklich existiert. Dafür engagierten sie 24 Versuchspersonen, eine digitale Abbildung des Portraits aus unterschiedlicher Entfernung zu betrachten und ihr Urteil darüber abzugeben, in welche Richtung der Blick der Mona Lisa genau gerichtet ist, schreibtThe Telegraph. Dabei saßen die Teilnehmer des Experiments jeweils direkt vor dem Gemälde, das ihnen fragmentarisch in 15 verschieden großen Ausschnitten des Augenbereiches präsentiert wurde. Die Messungen ergaben, dass der von den Betrachtern wahrgenommene Blickwinkel der Mona Lisa in Wirklichkeit lediglich etwa 15,4 Grad nach rechts gerichtet liegt. Den Eindruck, den Tausende von Kunstliebhabern auf der ganzen Welt dennoch weiterhin gewinnen, von La Gioconda stets angesehen zu werden, erklärten Forscher ironischerweise mit einem unterbewusstem Trick der menschlichen Psyche, sich angeschaut zu fühlen und im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen zu wollen.

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